Einkehrtag 2013

Einkehrtag am 10.03.2013 in Hennef-Bödingen

Es ist schon zur liebgewordenen Tradition der Schützenbruderschaften des hiesigen Bezirks Rhein-Sieg, dass sie einmal jährlich nach Bödingen pilgern, um hier die "Schmerzhafte Mutter" in der Wallfahrtskirche von Bödingen aufzusuchen und die Messe zu feiern. Da der Präses, Pastor Bollenbach, wegen Krankheit verhindert war, hat Pastor Friedrichs auch diese Messe, nach der Radio-Messe, zelebriert. Die Predigt hielt Diakon Willibert Pauls, der nicht nur zu den besten Büttenredner des Rheinlandes zählt, sondern auch Diakon und aktiver Schützenbruder ist. So begrüßte er die anwesenden Kirchenbesucher mit "liebe Schützenschwestern und Schützenbrüdern". Zu dem Evangelium des barmherzigen Vaters erzählte er einen Witz: Der Pastor fragte in der Klasse nach, wer wohl im Evangelium sich am wenigsten gefreut habe, der Bruder, der noch nie ein Mastkalb geschenkt bekam, um mit seinen Freunden ein Fest zu feiern, oder wer sonst. Pitter meldete sich und sagte: "Das Mastkalb hätte sich wohl am wenigsten gefreut"! Dann griff Pauls das Thema: "Ausscheidender Papst" auf und erklärte, dass man die Aussage von Erzbischof Reiner Maria Woelki wohl ganz bewusst nur zum Teil in der Presse zitiert habe, als er sagte, der Papst hätte dieses Amt entzaubert. Der Halbsatz ginge aber weiter mit den Worten des Berliner Bürgermeisters Wowereit: "und das ist gut so". Paul ging dann auf die Messordnung ein und sagte, dass an diesem Tage eigentlich ein rosa Messgewand getragen würde. Rosa ist nicht mehr violett (die Fastenfarbe), es wird mit Rosa schon rötlicher, denn wir gehen auf Ostern zu, auf die Zeit der aufgehenden Sonne. So wunderschön wie die aufgehende Morgensonne in der Wüste, so schön ist Ostern, die Auferstehung des Herrn. Nach der Messe begann im Marienheim der weltliche Teil der Schützenwallfahrt. Auch hier war als Gastredner Willibert Pauls eingeladen. Er sprach nicht, wie er es damals bei den Schützen in stark humoristischer Form getan hatte, sondern er erzählte seine Lebensgeschichte, wie es aus schlaflosen Nächten, Stress und Hektik zu seinem Born out gekommen war. Nun erklärte er verständlich die Entstehung dieses Phänomens, wie es sich festgesetzt hatte und wie er es zum Glück hat bekämpfen können. Aber weg geht es nicht. Es ist wie ein Alptraum aus dem man nicht erwacht. Der Körper ist nicht mehr in der Lage, sich gegen die Ängste zu wehren. Alkohol dagegen als Medizin zu setzen wäre das schlechteste was man machen könnte. Gute medikamentöse Einstellung durch einen Facharzt und ärztliche, ständige Betreuung ist da hilfreich und nicht mehr wegzudenken. Für die Zukunft erklärte Pauls, dass die Mitte in seinem Leben nunmehr die Kirche ist und nur noch am Rande und nur noch da, wo es große Freude macht, wird er sich auf die Bühne des Karnevals begeben. Die Rede dieses erfahrenen Mannes war eine Lehrstunde, wie man vorzeitig erkennen kann, ob man Born out gefährdet ist, oder nicht. Sicherlich haben sich viele dieser Zuhörer Gedanken machen müssen, wie sie besser ihr Leben umstellen können, um nicht in die Gefahr dieser Krankheit zu kommen. Denn: Depressive Menschen bleiben das, bis zum Lebensende. 


Text und Bilder Peter Hillike

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